5-Satz-Partie mit Walter Deussner
1. Wie sind Sie eigentlich derart intensiv ins Tennis „hineingekippt“?
Zum Tennis selber bin ich Anfang der 1970er-Jahre durch meinen Onkel in Himberg gekommen. Nach der Gründung eines Privatvereins in Süßenbrunn, wo ich übrigens auch schon Kassier war, kam der Wechsel nach Deutsch-Wagram. Vor allem, weil sich dort der bereits damals anerkannte Trainer Heribert Elias meines sehr talentierten Sohnes Bernhard, der bald in den Kadern von NÖTV und ÖTV zu den Leistungsträgern zählte, angenommen hat. Ich bin dann relativ rasch ebenfalls beim TC Deutsch-Wagram hängengeblieben, hab dort Meisterschaft gespielt und wurde wieder zum Kassier gewählt, später auch zum Präsidenten.
2. Und wie kam es dazu, dass Sie auch beim NÖTV aktiv geworden sind?
Irgendwann habe ich begonnen, mich zusätzlich um die Finanzen im Kreis Nord-Ost zu kümmern und unseren Kreisobmann Karl Kukutsch gelegentlich bei NÖTV-Sitzungen zu vertreten. Bald darauf, unter dem früheren Präsidenten Franz Wiedersich, bei dessen „Entdeckung“ ich helfen konnte, wurde ich zum NÖTV-Kassier bestellt. Petra Schwarz hat mich dann nach ihrer Wahl im Jahr 2019 gebeten, als Vizepräsident und Kassier zu bleiben. Das habe ich gerne angenommen – als ehemaligem Hauptschuldirektor mit Hauptfach Mathematik haben es mir sowohl die Menschen, wie eben auch die Zahlen angetan.
3. Wo liegen die wichtigsten Einnahmequellen des Landesverbands?
Einerseits bei den Sockelbeiträgen unserer zirka 450 Vereine und den Lizenzgebühren für Meisterschaftsspielerinnen und -spieler, sowie bei den Erlösen diverser Sponsoringpartnerschaften. Und andererseits erhalten wir vom Land Niederösterreich eine zweckgebundene Jugendförderung. Insgesamt verfügt der NÖTV über ein Budget von rund 700.000 Euro.
4. Was sind die relevantesten Posten, für welche diese Mittel verwendet werden?
Ein Teil läuft natürlich in die Verwaltung. Die erfolgreiche Arbeit des NÖTV basiert sicher auch auf der niederschwelligen Erreichbarkeit und Serviceleistung unseres Generalsekretariats mit Martin Florian und seinen beiden Mitarbeiterinnen für die Vereine. Außerdem wird ein beträchtlicher Teil in die Jugendförderung und den dazugehörigen Trainingsbetrieb investiert. Und dann sind da noch die jährlichen Abgaben an den ÖTV. Diese werden aliquot zu den Mitgliedszahlen auf die Landesverbände aufgeteilt, was bedeutet, dass der NÖTV alleine 28 Prozent zu übernehmen hat.
5. Wie schaut eigentlich Ihr aktives Tennisleben aus?
Das ist in den letzten Jahren leider wegen chronischer Kniebeschwerden viel zu kurz gekommen. Aber nun habe ich ein „neues“ Knie bekommen und hoffe demnächst wieder zurück auf den Platz zu können. Wahrscheinlich mit etwas geringerer Laufleistung, aber mit ganz viel Freude. Es zählt übrigens zu den vielen Vorteilen unseres Sports, dass wir ihn bis ins hohe Alter und trotz des einen oder anderen Wehwehchens ausüben können. Und der gesellschaftliche Aspekt ist natürlich auch nicht zu verachten …
Nachschlag: Gibt es ein Projekt, welches Sie während Ihrer Amtszeit noch realisiert sehen wollen?
Nun, unter anderem würde ich sehr gerne meinen Beitrag dazu leisten, dass Tennis in Niederösterreich beziehungsweise in ganz Österreich endlich nach einheitlichen Regeln gespielt wird – etwa hinsichtlich Mannschaftsgröße oder Entscheidungssatz bzw. Tie-Break!
Interview: Fritz Hutter (www.fritzhutter.com)