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Australian Open: Schwärzler beim Grand-Slam-Debüt „ohne Rückhand“
Seine so starken Leistungen im Vorjahr haben es Joel Schwärzler ermöglicht, mit seinen erst 16 Jahren sein erstes Jugend-Grand-Slam-Turnier zu bestreiten. Am Sonntag war’s nun so weit: Der junge Vorarlberger gab bei den Australian Open in Melbourne sein Debüt auf höchster Juniorenebene. Ein Erfolgserlebnis war ihm dabei im Einzel allerdings nicht vergönnt: Schwärzler (ITF-Ranking 33) musste sich in der ersten Hauptrunde dem schon ATP-gereihten (Rang 1720), einheimischen Wildcard-Inhaber Pavle Marinkov (ITF 275) in 85 Minuten mit 4:6, 5:7 geschlagen geben. Dem amtierenden U16-Europameister bleibt also nur noch die Doppelkonkurrenz, wo es später mit dem Polen Tomasz Berkieta einen hauchdünnen Erstrundencoup über die Italiener Lorenzo Carboni und Felipe Virgili Berini gab. Die beiden konnten sich mit 6:7 (5), 6:4 sowie 10:7 im Match Tiebreak durchsetzen und stehen damit im Achtelfinale. Dort warten voraussichtlich am Dienstag der Ukrainer Volodymyr Iakubenko und der Este Oliver Ojakaar.
Melzer: „Das waren einfach viel zu viele Fehler“
Schwärzler legte im ersten Duell mit Marinkov noch einen guten Start hin, führte schnell mit 2:0, samt zwei Chancen aufs Doppelbreak zum 3:0. „Er hat eigentlich gut begonnen, wobei der andere sehr mitgeholfen hat am Anfang, und als der dann drinnen war, hat er einfach zu viele Fehler begangen“, berichtete ÖTV-Sportdirektor und Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer, der den Südstadt-Schützling in Down Under vor Ort betreut. Nach einem Aufschlagverlust zum 3:3 blieben auch bei 4:4 zwei Breakbälle ungenützt – im nächsten Game musste Schwärzler dann selbst erneut sein Service zum Satzverlust hergeben. Im zweiten Durchgang konnte er ein Break zum 1:3 umgehend wettmachen, ein weiteres im zwölften Game besiegelte jedoch sein Aus. Schwärzler gewann letztlich beeindruckende 15 seiner 16 Punkte am Netz, das Genick brach ihm aber die Rückhand, die für 23 seiner gesamt 34 unerzwungenen Fehler verantwortlich zeichnete. Allein im ersten Durchgang unterliefen ihm deren 13 mit seiner Backhand.
Dementsprechend fiel auch Melzers Fazit aus dem Melbourne Park aus: „Ohne Rückhand ist es schwierig zu spielen. Und vor allem schwierig zu gewinnen. Das waren einfach viel zu viele Fehler. Joel hat nicht in seinen Rhythmus hineingefunden, hatte auch zu wenige erste Aufschläge im Feld.“ Übrig bleibt dennoch eine wertvolle Ersterfahrung auf Grand-Slam-Ebene: „Ich glaube schon, dass er auch nervös war, aber dass ihm seine Rückhand so dermaßen wegbricht, davon bin ich auch ein bisserl überrascht. Aber das ist das, was ich im Vorfeld gesagt habe: Er muss die Erfahrungen sammeln. Es war sein erstes Grand Slam, das spielt sicher auch mit. Ich bin mir sicher, dass er es beim nächsten Mal besser machen wird. Dass die Niederlage wehtut, das ist klar. Ich weiß, dass er jetzt down ist.“
Trainingsleistungen nicht umsetzen können
Schwärzlers Vorbereitung auf die Premiere sei laut Melzer „gut gewesen, da hat’s nichts gegeben. Joel war gesund, er hat ordentlich trainiert, hat auch ordentlich gespielt, auch hier in Australien eigentlich wirklich gut trainiert, kaum Trainingssätze verloren. Aber es ist dann halt doch etwas anderes, Match zu spielen. Und dann war das heute einfach zu wenig, das muss man einfach so sagen, wie es ist.“ Beim ITF-J300-Vorbereitungsturnier in Traralgon (Australien) hatte Schwärzler ebenfalls in der ersten Einzelrunde gegen den zehntgesetzten Japaner Hayato Matsuoka mit 4:6, 2:6 verloren, war dafür im Doppel mit Berkieta immerhin bis in die Vorschlussrunde gekommen. Daran gelte es in dieser Woche mit seinem Partner anzuschließen, um noch ein versöhnliches Turnierende hinzulegen.
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