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Wimbledon: Ofner kassiert unglückliche Erstrundenniederlage
Dieses Tennismatch hätte sich wahrhaftig zwei Sieger verdient: Sebastian Ofner hat bei den Wimbledon Championships am Montag eine sehr unglückliche Erstrundenniederlage hinnehmen müssen. Der Steirer (ATP 45) unterlag beim Rasen-Grand-Slam-Klassiker am späteren Abend dem Australier Aleksandar Vukic (ATP 69) nach einem packenden, 3:49-stündigen Fünfsatz-Krimi und sogar einem vergebenen Matchball hauchdünn mit 7:6 (9), 4:6, 4:6, 6:3, 6:7 (8). Hiermit ist Tennis-Österreich in der englischen Metropole London in den Einzelkonkurrenzen nicht mehr vertreten. Ofner bleibt bloß der Doppelbewerb, wo er mit dem Wiener Sam Weissborn frühestens am Mittwoch auf Diego Hidalgo aus Ecuador und Alejandro Tabilo aus Chile trifft. Auch das heimische Davis-Cup-Duo Alexander Erler und Lucas Miedler ist freilich am Start, der Tiroler und der Niederösterreicher fordern die neuntgesetzten Neal Skupski (Großbritannien) und Michael Venus (Neuseeland).
Ein Hin und Her ohne Happy End
Ofner hatte vergangene Woche beim ATP-250-Event auf Mallorca sein erstes ATP-Finale erreicht, doch dieses am Samstag gegen Tabilo verloren. Durch eine Flugverspätung war sich bei ihm sonntags nach der Anreise kein Training mehr in Wimbledon ausgegangen – welches zur Gewöhnung an die Spielbedingungen gewiss nicht nachteilig gewesen wäre. Dieses klare Handicap ließ sich der St. Mareiner auf Court 7 des All England Lawn Tennis and Croquet Clubs jedoch nicht anmerken: Er entschied den ohne Breaks über die Bühne gegangenen ersten Satz nach Abwehr von zwei Satzbällen im Tiebreak für sich. Zu viele Chancen blieben dann allerdings im zweiten (alle vier Breakbälle) und dritten Durchgang (vier von fünf Breakmöglichkeiten) ungenützt, mehrfach hatte er dabei die Breakführung auf dem Schläger. Stattdessen hieß es nach zwei knapp abgegebenen Abschnitten ganz plötzlich 1:2 in Sätzen.
Bei einem zweimaligen Breakrückstand zu Beginn des vierten Satzes stand Ofner schon mit dem Rücken zur Wand, machte aus dem 0:1 und 1:2 aber ein 5:2 und erzwang einen alles entscheidenden fünften Durchgang. Dort erspielte er sich nach zwei engen, jeweils gewonnenen Games eine 3:1-Führung, hatte bei 4:2 gar eine Chance aufs Doppelbreak – und sah sich kurz darauf bei 4:4 wieder. Der Schützling der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem schlug postwendend zum 5:4 zurück und hatte beim Ausservieren schließlich den erwähnten Matchball, doch nach Kampf folgte das Rebreak. Im Match Tiebreak bis zehn Punkte lief Ofner, vor Ort durch Touring Coach Stefan Rettl und Physiotherapeut Stefan Trost betreut, zweimal einem Minibreak nach, holte das zweite davon im letzten Moment zum 8:9 auf – um beim zweiten Matchball gegen sich einen machbaren Rückhandvolley im Netz zu versenken. Ihm entging hiermit ein Zweitrundenvergleich mit Titelverteidiger Carlos Alcaraz aus Spanien (ATP 3).
„Im Champions Tiebreak ist es oft eine Lotterie“
Bis dahin hatte Ofner bei starken 20 von 24 Netzangriffen gepunktet. Auch 24 Asse (bei neun Doppelfehlern) wies die Matchstatistik am Schluss für ihn aus – gegenüber 16 von Vukic (bei fünf Doppelfehlern). Die Punktebilanz von 187:188 war ein Zeuge der überaus eng verlaufenen Begegnung mit einem extrem unglücklichen Ausgang. „Ich habe auf das Match serviert und Matchball gehabt, das ist richtig bitter. Im Champions Tiebreak ist es oft eine Lotterie – vor allem auf Rasen –, die war diesmal leider nicht auf meiner Seite“, kommentierte Ofner hinterher seine Niederlage. „Im Moment ist das Glück nicht ganz auf meiner Seite. Ich bin aber überzeugt, wenn ich weiter auf dem Level spiele, dann kommt es zurück. Es ist nur ein Frage der Zeit.“ Nach dem Doppelauftritt in Wimbledon geht es für ihn auf Sand mit dem ATP-500-Turnier in Hamburg und dem Heimspiel beim Generali Open Kitzbühel (ATP 250) weiter.
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