Niederösterreichischer Tennisverband
Billie Jean King Cup

Billie Jean King Cup: Paszek schrammt an Sensation gegen Ostapenko vorbei

Das Alpstar Austria Billie Jean King Cup Team liegt im Multiversum Schwechat gegen Lettland mit 0:1 zurück.
Verfasst von: Manuel Wachta, 11.11.2022
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Tamira Paszek

Das Play-off um ein Ticket in der Qualifikation für die Billie Jean King Cup by Gainbridge Finals 2023 hat mit einem Favoritensieg begonnen. Lettlands Topstar Jelena Ostapenko hat ihr Land im Schwechater Multiversum gegen das Alpstar Austria Billie Jean King Cup Team erwartungsgemäß mit 1:0 in Führung gebracht. Tamira Paszek hat für Österreichs Damen-Nationalteam, bei dessen erstem Heimspiel seit April 2008, aber äußerst tapfer dagegengehalten. Die Vorarlbergerin (WTA 492) unterlag bei ihrem ersten Länderkampf-Einsatz seit Februar 2017 der French-Open-Siegerin 2017 (WTA 18), nach 2:25 Stunden harter Gegenwehr, mit 6:3, 2:6, 6:7 (9). Dabei vergab die 31-Jährige im entscheidenden Tiebreak des dritten Satzes sogar zwei Matchbälle zur großen Sensation.

Dadurch benötigen die ÖTV-Ladies im zweiten Match des Eröffnungstages im Anschluss dringend den erhofften Sieg, um die Chancen auf die Überraschung aufrechtzuerhalten. Sinja Kraus (WTA 197) wird dabei zum allerersten Mal als die Nummer eins des rot-weiß-roten Aufgebots aufschlagen. Die 20-jährige Wienerin ist gegen Lettlands Nummer zwei, Daniela Vismane (WTA 266), knapp zu favorisieren (live auf ORF SPORT+ und oetv.tv). Am Samstag geht es dann um 11:00 Uhr (ab 10:55 Uhr live auf ORF SPORT+ und oetv.tv) mit dem Duell der zwei Topspielerinnen zwischen Kraus und Ostapenko weiter. Darauf spielt Paszek gegen Vismane, gefolgt vom abschließenden Doppel, für das momentan Melanie Klaffner und Kraus gegen Diana Marcinkevica und Beatrise Zeltina nominiert sind.

Paszek beweist Klasse und Kampfgeist

Für Paszek war es nach vielen Jahren, in denen sie durch Verletzungen und Krankheiten immer wieder stark zurückgeworfen worden war, der erste Auftritt gegen eine WTA-Top-20-Spielerin – genauer gesagt seit dem Achtelfinale beim WTA-Turnier in Birmingham im Juni 2016 (1:6, 3:6 gegen die damalige Weltranglisten-16. Madison Keys aus den USA). Doch die fehlende Spielpraxis auf diesem Topniveau ließ sich die Dornbirnerin zu keinem Zeitpunkt anmerken. Sie schaffte es vom Beginn weg, die fast direkt von den WTA Finals in Forth Worth, US-Bundesstaat Texas, gekommene Ostapenko zu bewegen, so wie ÖTV-Teamkapitänin Marion Maruska die Taktik im Vorfeld mitgegeben hatte. Auch glückte es ihr, den Ball mit starker Defensivarbeit lange im Spiel zu halten und die Baltin somit zum Fehler zu zwingen.

Ostapenko zeigte Wirkung, beging im ersten Satz gleich 21 unforced errors. Durch je ein Break im ersten und letzten Game entschied Paszek den Eröffnungsdurchgang glatt für sich und musste dabei keinen einzigen Breakball abwehren. Das sollte sich allerdings im zweiten Abschnitt schnell ändern, als die zweifache Wimbledon-Viertelfinalistin und Ex-Weltranglisten-26. jeweils nach hartem Kampf und mehreren Spielbällen den Aufschlag zum 0:1 und 1:4 hergeben musste. Aufs Rebreak zum 2:4 folgte ein weiteres verlorenes Servicegame zum 2:5, anschließend servierte Ostapenko zum Satzausgleich aus. Damit musste der dritte Durchgang entscheiden. Dort lag Paszek zunächst nur einmal, bei 4:3, in Führung, konnte viermal einen Breakrückstand (0:2, 2:3, 4:5, 5:6) wettmachen, rettete sich mit tollem Kampfgeist ins Tiebreak.

Dieser wurde zu einem Nervenkrimi, in dem die heimischen Fans die Lokalmatadorin fast zum Sieg gepeitscht hätten. Nach dieses Mal dreimaligem Minibreak-Rückstand von 0:1, 1:3 und 4:5 kämpfte sich Paszek erneut zurück und hatte bei 6:5 und 8:7 sogar zweimal Matchball bei eigenem Aufschlag. Beim zweiten Matchball fehlten ihr bloß Millimeter, als Ostapenko einen Vorhand-Longline-Ball gerade noch auf die Außenlinie setzte. Letztlich konnte die Baltin ihren dritten Matchball verwerten und erleichtert aufatmen. Mit ihrem Auftritt, der oftmals an alte Zeiten erinnern ließ, hat Paszek den heimischen Tennisfans dennoch viel Freude bereitet und konnte sie den Platz erhobenen Hauptes verlassen.

Billie Jean King Cup 2022, Play-off im Multiversum Schwechat:

Österreich – Lettland 0:1

Tamira Paszek – Jelena Ostapenko 6:3, 2:6, 6:7 (9)
Sinja Kraus – Daniela Vismane
Sinja Kraus – Jelena Ostapenko
Tamira Paszek – Daniela Vismane
Melanie Klaffner / Sinja Kraus – Diana Marcinkevica / Beatrise Zeltina

Das Programm beim Billie Jean King Cup Österreich  Lettland

Freitag, 11. November, 12:45 Uhr: Beginn 1. Spieltag (ab 12:40 Uhr live auf ORF SPORT+ und oetv.tv)

Samstag, 12. November 11:00 Uhr: Beginn 2. Spieltag (ab 10:55 Uhr live auf ORF SPORT+ und oetv.tv)

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