ATP-Challenger Bonn: Doppelter Coup durch Rodionov und Oberleitner

Welch eine Woche für Österreichs Tennissport! Während die ÖTV-Damen beim ITF-W75-Heimturnier in Amstetten brillierten, gab’s auch bei einigen internationalen Turnieren im Ausland reichlichen Grund zur Freude. Insbesondere durch ein Herrentrio: Jurij Rodionov (Single) und Neil Oberleitner (Doppel) triumphierten jeweils beim ATP-Challenger in Bonn, während Lukas Neumayer seiner Vita in Cordenons ein weiteres Mal ein ATP-Challenger-Endspiel hinzufügte. Das lässt die Vorfreude auf den Davis Cup Ungarn – Österreich am 12./13. September in Debrecen weiter steigen. Hier zusammengefasst: die wichtigsten Ereignisse aus Kalenderwoche 32.
- ATP-Masters-1000-Turnier in Cincinnati (USA): Auch der zweite Halt der Nordamerika-Tournee von Sebastian Ofner ist leider nicht nach Wunsch verlaufen. Nach der knappen Erstrundenniederlage in Toronto schied der Steirer auch im US-Bundesstaat Ohio durch ein 7:5, 3:6, 3:6 gegen den französischen Qualifikantin Valentin Royer frühzeitig aus.
- ATP-75-Challenger in Bonn (Deutschland): Ganz starke Leistungen der ÖTV-Asse in der Großstadt in Nordrhein-Westfalen. Im Einzelbewerb spielte sich Jurij Rodionov zunächst ohne Satzverlust ins Semifinale, das Joel Schwärzler ebenfalls erreichen konnte, durch ein 4:6, 6:3, 7:6 (4) gegen den viertgesetzten Litauer Vilius Gaubas nach 2:4-Rückstand im dritten Satz. Im rot-weiß-roten Duell um den Finaleinzug hatte dann Rodionov gegen Schwärzler mit 1:6, 6:2, 6:4 das bessere Ende für sich. Und erneut nach Satzrückstand rang der Niederösterreicher schließlich auch den Kasachen Timofey Skatov mit 3:6, 6:2, 6:4 nieder und sicherte sich den achten ATP-Challenger-Titel seiner Karriere, den ersten der Saison. In der Weltrangliste wird sich Rodionov dadurch wieder dicht an die Top 150 schieben, Schwärzler sich knapp an sein Career High (Platz 307). Dem aber nicht genug: In der Doppelkonkurrenz schlug Neil Oberleitner schon zum siebten Mal auf dieser Ebene zu und machte sich hiermit selbst das beste Geschenk zu seinem 26. Geburtstag vom 5. August. Der Wiener stürmte mit dem Niederländer Mick Veldheer ohne einen Satzverlust ins Endspiel, wo die beiden die Hausherren Tim Rühl und Patrick Zahraj nach der Abwehr von fünf Matchbällen, vier davon bei gegnerischem Aufschlag, mit 4:6, 7:6 (3) und 12:10 im Match Tiebreak bezwangen. Im ATP-Doppelranking rückt Oberleitner dem erstmaligen Sprung unter die Top 100 immer näher: Er wird seine bisherige Bestmarke von Rang 121 nochmal um bis zu zwölf Positionen verbessern.
- ATP-75-Challenger in Cordenons (Italien): Schritt für Schritt geht es für Staatsmeister Lukas Neumayer weiter aufwärts. Der Salzburger verzeichnete das bereits sechste ATP-Challenger-Finale in seiner Laufbahn, das zweite beim Event in der nordostitalienischen Region Friaul-Julisch Venetien nach 2023. Im Viertelfinale zwang der 22-Jährige hierbei den argentinischen Qualifikanten Nicolas Kicker nach einem abgewehrten Matchball und rund 3:10-stündigem Kampf mit 5:7, 7:6 (5), 6:1 in die Knie. Im Semifinale stoppte er den toppositionierten, derzeitigen Weltranglisten-83. und kürzlichen Finalisten des ATP-250-Turniers in Umag, den Spanier Carlos Taberner, erstaunlich glatt mit 6:1, 6:3. Auf seinen Premierenerfolg muss Neumayer allerdings noch warten: Beim finalen Showdown zog er gegen den zweitgelisteten Serben Dusan Lajović, der einst bereits die Nummer 23 in der Welt war, mit 2:6, 6:7 (3) den Kürzeren. Dennoch ist ihm in der kommenden Weltrangliste zumindest eine Platzierung um sein Career High von 162 sicher.
- TE-U14-Kategorie-3-Turnier in Grevenmacher (Luxemburg): Tennis-Europe-Doppelpokal Nummer drei für Lena de Vries, der erste in der Altersstufe U14 und in der Saison 2025. Die VTV-Zukunftshoffnung blieb in den drei Auftritten mit der Deutschen Mara Dammann ohne Satzverlust. Das Endspiel der topgesetzten Paarungen gewannen die beiden gegen die erstgereihten Chiara Casciu (Frankreich) und Carmo Roleto Rodrigues (Portugal) mit 7:6, 7:5. Im Einzel unterlag de Vries nach einem Freilos bei ihrer Auftaktbegegnung. Bei den Burschen kassierte Martin Stark im Single und Doppel jeweils Niederlagen in Runde eins sowie im Consolation-Viertelfinale.
- TE-U12-Kategorie-1-Turnier in Pisek (Tschechien): Bei dem hochwertigen Event im rot-weiß-roten Nachbarland musste sich Ben Fischer nach einem Auftaktsieg anschließend im Viertelfinale dem späteren Finalisten Milosz Wozniak (Polen) knapp mit 6:7, 6:4, 2:6 geschlagen geben. Nina Buchegger notierte bei den Mädchen gleichfalls einen Sieg und eine Niederlage, in ihrem Fall im Achtelfinale. Im Doppel kam Fischer mit dem Slowaken Simon Kovacik ebenso in die Vorschlussrunde wie Buchegger mit Arina Pavlov (Türkei).
- TE-U12-Kategorie-2-Turnier in Siauliai (Litauen): Äußerst bemerkenswerter Auftritt von Lukas Gondowidjaja. Das WTV-Nachwuchstalent sicherte sich im Baltikum seinen ersten Tennis-Europe-Einzeltitel – und das, ohne einen Satz abzugeben und mit insgesamt bloß sieben Gameverlusten in vier Matches. In keinem Durchgang ließ Gondowidjaja mehr als zwei Games, im Finale fertigte der Elfjährige den Lokalmatador Benas Kirstukas mit 6:1, 6:1 ab. Fast hätte es gar mit dem Double geklappt, doch im Doppelendspiel verlor er mit Ricards Ikaunieks (Lettland) gegen Kirstukas und dessen Landsmann Atas Pupeikis mit 6:2, 1:6 und 7:10 im Match Tiebreak.
- ITF-MT700-Turnier in Hanko (Finnland): Petra Danzinger sicherte sich durch ihre zwei Zweisatz-Erfolge in der Round-Robin-Dreiergruppe der Damen 60+ wie 2023 und 2024 den Turniersieg bei den Scandinavian EB Championships by Mandatum. Für sie ist es in ihrer bis ins Jahr 2004 zurückreichenden ITF-Historie der 37. International gewertete Seniorinnentriumph im Single.
- ITF-MT700-Turnier in Bad Breisig (Deutschland): Peter Geppel war in Rheinland-Pfalz bei den Herren 50+ eine Klasse für sich und schnappte sich ohne Satzverlust den Titel. Im Finalduell der Topgesetzten ließ er den zweitgereihten Deutschen Henrik Frese mit 6:3, 6:4 aussteigen. Weitere ÖTV-Asse waren nicht am Start.
- ITF-MT400-Turnier in Liberec (Tschechien): In einem weiteren Nachbarland Österreichs hat es mit einem rot-weiß-roten Erfolgserlebnis geklappt. Eduard Wretschitsch gewann in der nordböhmischen Großstadt ohne abgegebenen Satz die Fünfergruppe der Herren 70+. Für Hans Kriz gab es bei den Herren 60+ hingegen keinen Matchsieg.