Unsere Trainer/innen im Home Office
Liebe Alle,
heute geben euch Steffi, Pia, Joachim und Stefan einen kleinen Einblick in ihren aktuellen "Alltag" und ihre Gedanken.
Danke an euch vier... dass wir an eurem Blickwinkel teilhaben dürfen!
Bleibt gesund,
euer NÖTV-Team
Unsere Trainer Steffi Hirsch, Pia König, Joachim Kovacs und Stefan Hirn im „Home Office“
Steffi:
Kurze Info und Gedanken von Steffi:
Es geht mir gut, meine Familie und ich sind gesund. Ich bin halt ohne Job und Geld, mache mir etwas Sorgen. Versuche aber das Bestmögliche draus zu machen. Schau, dass ich mich selbst fit halte (was ich aber sowieso immer mache), versuche eine neue Sprache zu lernen, male viel, drehe paar Trainings-Videos für den ORF und putze das Haus… und eines noch von meiner Seite: danke Steffi fürs Spieler-Motivieren, Unterstützen, Begeistern (haben viele mitgemacht bei den Online Übungen!!!)
Lg Steffi
Stefan:
Am Freitag, dem 13. März, sprich genau heute vor drei Wochen, wollten meine Herzogin und ich nach Paris fliegen. Wir waren bereits am Flughafen in Wien-Schwechat und wurden informiert, dass der Hinflug in die Stadt der Liebe unbedenklich, jedoch der Rückflug am Sonntag, 15. März, sehr problematisch sei. Wir zogen es vor, doch nicht zu fliegen. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellte, war das die einzig richtige Entscheidung.
Statt meines Trainingsalltags in der Südstadt (NÖTV und Leistungszentrum Günter Bresnik) und in St. Pölten (Anna Gröss und das Sportland NÖ Projekt des NÖTV und der Tennisschule Günter Bresnik mit Matteo und Sam), einigen Privatstunden, der NÖTV-Turnierbetreuung der österreichischen u16-Hallenmeisterschaften in Anif, meinen Vorbereitungsarbeiten für die Spring Bowl beim TC Wunderlich in Tribuswinkel, und dem Traditions-Ostercamp für Breitensportler im Sport-Hotel-Kurz in Oberpullendorf (mit Philip Aplienz als Neo-Coach) bin ich im Moment (und hoffentlich nicht mehr lange!) „beschäftigungsloser Privatier“.
Ich nutze die Zeit bestmöglich für Alltagsarbeiten, wie Rasenmähen, Zusammenräumen des Gartenhauses und des Kellerstüberls. Außerdem verbringe ich mehr Zeit als sonst mit meiner Herzogin, welche ich sogar beim Kochen unterstütze. Sportlich aktiv bin ich auch. Laufeinheiten und Kräftigungsübungen (siehe alte Fotos und Videos) gehören zum Tagesalltag. Neu für mich war das Federballspielen im Garten. Musikhören, Filmschauen (statt Sport!) und Brett- und Kartenspiele ergänzen mein Tagespensum. Ich checke meine E-Mails öfter als normal und poste auch auf facebook so manches. Ich freue mich über jedes „like“ und/oder „Kommentar“. In den nächsten Tagen werde ich auch einen Instagram-Account eröffnen. Ich habe mich lange genug dagegen gewehrt.
Hoffentlich bekommen wir von der Regierung nach Ostern grünes Licht, damit der Tennisplatz wieder uns gehört. Ich freue mich schon darauf und gebe allen mit auf den Weg: „Xund bleiben. Wir schaffen das.“
Lg Brain
Pia:
hier kurz mein Alltag und meine Gedanken:
Seit fast 3 Wochen arbeite ich von zu Hause aus :) Ich bin im Marketing tätig und brauche größtenteils nur einen Computer um meiner Arbeit nachzugehen.
Die erste Woche war etwas ungewohnt. Ich musste mich erst an meine neue Arbeitsumgebung, welche einmal mein Wohnzimmer war, gewöhnen.
Zwischen meiner Arbeit und meiner momentan relativ unausgelasteten Freizeit versuche ich eine/meine Routine aufrechtzuerhalten.
Da ich in meiner aktiven Karriere relativ viel nur mit Eigengewicht trainiert habe, ist es einfach für mich diese Übungen auch bei mir daheim auszuführen.
Neuerdings, ja Babsi, habe ich das Dehnen entdeckt ;) vielleicht einige Jahre zu spät, aber jetzt habe ich ja die Zeit und Ausreden wie Lernen, Freunde treffen, Familienfeste, … würden jetzt etwas albern oder unvernünftig klingen.
Natürlich geht auch mir der Tennisplatz ab, seit ich mich erinnern kann, also bestimmt an die 20 Jahre, hatte ich bis dato noch nie ein ganzes Monat ohne Tennis verbracht. (Außer dir fällt so schnell etwas ein, mir gerade nicht ;) )
Wie bereits Anna G. schrieb, es betrifft uns momentan alle, wir können nur das Beste daraus machen und brav unsere möglichen Trainingseinheiten durchführen. In dieser Zeit lernt man einiges wieder schätzen, ich freue mich auf windige Tage am Tennisplatz, meinen ersten Miss-Hit, meinen ersten Doppelfehler, meine ersten Winner (davon wird es dann wohl heuer etwas weniger geben), das verzweifelte Suchen der mysteriös verschollenen Bälle mit denen wir die Stunde begonnen hatten, eventuell einmal meine eigenen Erwartungen an mich selbst aus gegebenem Anlass zurückzuschrauben und natürlich freue ich mich darauf mit tollen Tennisspieler/innen und Trainer den Platz zu teilen. Gesund bleiben, stark bleiben und ich hoffe wir sehen uns alle bald wieder am Tennisplatz ;)
Lg
Pia
Joachim:
Auch nach einigen Wochen fühlt sich das Ganze noch immer ein wenig surreal an. Alles, was die letzten Jahre gezählt hat - Trainings, Weiterentwicklung, Motivation, Turniersiege, Punkte, Rangliste - all das ist schlagartig in den Hintergrund gerückt.
Während anfangs noch über Spiele ohne Zuschauer und kurze Ligapausen diskutiert wurde, ruht nun seit einigen Wochen der komplette Sport. Keine Champions League, kein Wimbledon, kein Olympia. Wer denkt bei dieser Größenordnung schon an die Kids- und Jugendlichen, die seit Jahren tagein tagaus alles geben, um ihrem Traum von einer Profikarriere näher zu kommen?
Was zählen die jungen Tennisspieler*innen, wenn nicht einmal ein Federer oder ein Thiem trainieren können? Was zählt ein junger Fußballer, wenn selbst Ronaldo und Messi zuhause sitzen müssen?
Wir hören im TV viel über Stars, die jetzt plötzlich gleich viel weniger wichtig erscheinen, wir hören zurecht viel über die, die jetzt den Laden am Laufen halten und wir hören auch zurecht viel über die, die sich Sorgen um ihre Gesundheit oder um ihren Job machen. Junge Talente haben es aber auch verdammt schwer gerade. Ich denke viel darüber nach, wie es ihnen wohl gerade mit der Situation geht. Die eigenen Ziele auf Pause gestellt, die Schule soll man plötzlich per Homelearning schmeißen und fit halten, für den hoffentlich baldigen Neustart, soll man sich ja auch.
Ich bin begeistert, wie meine Kids mit dieser Situation umgehen. Sie nutzen zuhause jede freie Minute, um zu sporteln. Sie schicken mir davon Bilder und wöchentlich ihr Trainingstagebuch. Sie machen dabei die Übungen, die Sie von unserem Konditrainer Stefan bekommen haben, machen Dinge nach, die ich ihnen via Facebook-Live vorturne und fordern ihre Eltern bei Wanderungen, Tischtennismatches, Radausflügen oder Basketballduellen.
Diese Energie zu spüren, diese Energie geschickt zu bekommen, das gibt mir Kraft und lässt mich zuhause mit vollem Tatendrang und Hunger das, was nach Corona kommt, planen. Ihr seid also auch kleine Heldinnen und Helden, die ihr in den eigenen vier Wänden und im Garten oder auf benachbarten Feldern und Wäldern alles gebt, um für Tag X ready zu sein.
Ich selbst hab das unfassbare Glück, eine 21 Monate alte Tochter zuhause zu haben, die mich rund um die Uhr beschäftigt. Ich hole jetzt das Papamonat, das ich nie hatte, nach und mehr. Gleichzeitig halte ich mich selbst fit, lese einiges an Tennis-Fachliteratur und halte den Kontakt mit Eltern und Kids. Die Kollegen, die man ansonsten tagtäglich sieht, fehlen. Insbesondere Alex, mit dem ich seit nunmehr über fünf Jahren die Geschicke unserer Academy 4 Tennis leite.
Aber auch diese Zeit, diese Herausforderung, wird vorübergehen. Ich sehe auch schon vorsichtig Licht am Ende des Tunnels.
Wir werden 2020 flexibel bleiben müssen und bis ein Impfstoff da ist, wird sich das alles nicht anfühlen wie davor, aber wir werden alle daran wachsen. Ich freue mich schon riesig darauf, mit meinen kleinen Heldinnen und Helden wieder den Platz betreten zu können und auf die Erfolge, die wir in Zukunft feiern werden.
Wir schaffen das. Wir alle gemeinsam.
Bleibt gesund, Joachim