NÖTV-Infoblog zum Thema Schlaf
Liebe Spieler/innen, liebe Eltern,
nachdem wir mit Anfang Mai wieder loslegen dürfen, werden aktuell die Richtlinien seitens Regierung und ÖTV ausgearbeitet und wir könnens hoffentlich Ende dieser Woche online stellen.
In den letzten Wochen haben wir euch einiges an Infos zum (Heim)-Training, zur Ernährung und zum Mentalbereich zusammengefasst.
Heute wollen wir euch die Bedeutung des Schlafs näherbringen.
Udo Dietrich, einer unserer ehemaligen NÖTV-Nachwuchsspieler, der nach der Schule sein Masterstudium Studium „Training und Sport“ und seine Tennislehrerausbildung erfolgreich absolviert hat (Trainergrundkurs ebenso bereits abgeschlossen), hat uns ein paar Fakten aus seiner Abschlussarbeit zur Verfügung gestellt – danke dafür!!!
Bleibt gesund,
euer NÖTV-Team
Die Bedeutung des Schlafs (Udo Dietrich, MSc)
Der Schlaf stellt in der Wissenschaft bis heute ein Thema dar, welches noch viele Unklarheiten aufweist. Was wir aber mit Sicherheit sagen können ist, dass der Schlaf für unsere Entwicklung eine bedeutende Rolle spielt.
Grundsätzlich werden im Schlaf drei Funktionstheorien unterschieden:
- Erholung des Immun- und Hormonsystems
- Metabolischer und Neurologischer Aufwand werden ausgeglichen
- Kognitive Entwicklung / Synaptische Plastizität (Lernen)
Der Schlaf kann in zwei Hauptphasen unterteilt werden. Den REM-Schlaf und den non-REM Schlaf. Anhand von Hirnstromaktivität, Blutdruck oder der Bewegung während des Schlafs, kann noch weiter unterteilt werden. Für uns sind diese beiden Phasen aber völlig ausreichend.
REM steht für Rapid Eye Movement und kann von außenstehenden relativ gut beobachtet werden, weil sich dabei die Augen des/der Schlafenden rasch in alle Richtungen bewegen. Dies ist die Phase in der wir meist träumen und Emotionen und Erlerntes verarbeiten können. Das Gehirn arbeitet dabei auf Hochtouren, weshalb auch die Messung der Hirnstromaktivität ähnliche Ergebnisse liefert, wie im wachen Zustand.
Während der non-REM Phase werden vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet und auch Mechanismen in Gang gesetzt, welche für die Proteinsynthese (z.B. Muskelaufbau) verantwortlich sind. Gleichzeit werden freie Fettsäuren mobilisiert, damit der Körper beim (Wieder-) Aufbau genügend Energie zur Verfügung hat.
Im Training geht es in erster Linie Darum besser zu werden. Wir arbeiten also täglich fleißig an uns, um das Beste aus uns heraus zu holen und nicht nur körperlich, sondern auch kognitiv immer näher ans Limit zu kommen. Jede Trainingseinheit in der ihr neue Schläge, Taktiken, Techniken etc. erlernt oder ihr mit Gewissheit sagen könnt, dass ihr sie die nächsten Tage noch ordentlich spüren werdet, bedeutet einen Mehraufwand, den euer Körper im Schlaf erbringen muss.
Aber wieviel sollt ihr nun schlafen? Was wir wissen ist, dass der Schlafbedarf von den Entwicklungsphasen bis zum Erwachsenenalter stetig abnimmt.
Laut der National Sleep Fondation gibt es folgende Empfehlungen:
Schulkinder: 9 – 11 Stunden
Teenager: 8 – 10 Stunden
Erwachsene 7 – 9 Stunden
Dabei müssen wir aber beachten, dass SportlerInnen ständig in einer Entwicklungsphase stecken, weshalb wir uns so gut wie möglich am oberen Ende der Empfehlung ansiedeln sollten oder noch mehr schlafen sollten. Für erwachsene AthletInnen wird ein Schlafpensum zwischen 9 und 10 Stunden empfohlen (Danil Medvedev soll bis zu 12 Stunden schlafen)
Der Schlaf stellt ein sehr wichtiges Puzzlestück in Bezug auf Regeneration und Leistungsentwicklung dar. Also: Genug schlafen, damit ihr euch nicht um die Früchte eurer harten Arbeit bringt!
Liebe Grüße,
Udo