Mental-Blog 9 : für uns alle
Mental-Blog 9: "für uns alle"
Der Kopf geht voran, gerade jetzt! (Hermann Tatschl)
Endlich gibt´s einen Termin, der allen ein langsames Wiedererwachen des Lebens auf dem Tennisplatz ermöglicht. In den vergangenen Wochen hat viele von Ihnen/Euch die Sorge um die Zukunft mental und emotional sehr beschäftigt. Vieles geht in einer derartigen Situation durch den Kopf. Wir hatten ja mehr Zeit, als uns lieb war. Die Möglichkeiten, sich abzulenken, sind zwar vielfältig, doch die aktuelle Realität blieb stets im Hinterkopf!
„Ist ja allein meine Sache, damit muss ich einfach selbst fertig werden“, mögen manche von Euch gedacht haben. Es ist sicher nicht jedermanns Sache, das aktuelle eigene Seelenleben auszubreiten. Ist auch nicht zwingend nötig, obwohl es sicher hilft, sich mit Gleichgesinnten oder Gleichbetroffenen auszutauschen. Doch jetzt geht´s aufwärts!
Wie wäre es, einmal einen Stift zur Hand zu nehmen und aufzulisten und wie es jetzt, wo endlich der Termin für das Ende des „Shutdowns“ steht, weitergehen soll. Mit eigenen Worten notieren, welche Unterschiede zum „Vorher“ da sein und wie ich nicht nur darauf reagieren, sondern agieren werde. Denn dass es anders als vorher wird, ist keine Frage!
Ich kenne niemanden, der von so einer schriftlichen „Generalprobe“ nicht mental und sogar emotional profitiert hätte. Es ist wichtig, Kopf und Seele einmal gründlich auszuräumen! Geistig loszulassen, was sich in den letzten Wochen als seelisch-mentaler Ballast angesammelt hat. Den Blick nach vorne zu richten und pro-aktiv die ersten Tage geistig vorwegzunehmen. Vorbereitet sein, wie auf ein Match!
Schreibe ich alles konsequent auf, geben Gedanken und Emotionen eine Richtung vor. Ich setze auch mental eine aktive Handlung, statt den Termin einfach auf mich zukommen zu lassen. Beim Schreiben kommen mir eventuell Ideen, wie ich mit den veränderten Bedingungen aktiv statt reaktiv umgehen will. Ich gewinne neue Perspektiven! Vor allem gebe ich mir selbst das Gefühl zurück, den Ereignissen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern sie wenigstens teilweise beeinflussen zu können. Ich nehme im wahrsten Sinn des Wortes die Sache in die Hand und setze gleich erste Schritte. Daraus erwachsen möglicherweise neue Ziele, die sogar Altlasten mindern, die mich schon vor der Krise beschäftigten.
Kluge Köpfe der Vergangenheit und Gegenwart erklärten, dass ihnen Lösungen für Probleme gerade in Startphasen beim Aufschreiben eingefallen seien. Warum nicht auch versuchen, was anderen gelungen ist? Wie der gelernte Österreicher ja sagt: Hilft´s wirklich nix dann schadet´s und kostet´s wenigstens auch nix!“
Einen guten Start und viel Freude!
Hermann Tatschl